Anreisetag
Die Geschichte fing eigentlich schon 14 Tage vor dem Anreisetag an, als ich unseren grünen Topi von 1951 bei Strassenverkehrsamt vorführen musste.
Obwohl die Scheinwerfereinstellung nicht stimmte, war der Experte zufrieden und meinte nur: „Das ist okay, an dem Auto ist ja fast alles neu. Das Licht können sie ja später noch verbessern“. Ich habe den Topi dann gleich eingelöst und bin gut gelaunt nachhause gefahren. Aber da ich leichte Vibrationen spürte und die lange Ungarnreise bevorstand, wollte ich auf Nummer sicher gehen und nahm das neu geprüfte Wägelchen noch einmal auf den Lift. Tatsächlich war der Bügel der Getriebehalterung gebrochen. Auf dem Lift war der Austausch ein Kinderspiel und so dachte ich, dass ich auch gleich noch das Öl wechseln könnte. Mit Schrecken sah ich die Brühe, die rauskam und musste feststellen, dass das Wasser das oben im Kühler fehlte, sich nun unten in der Oelwanne wiederfand. Also Oelwanne abbauen und nachschauen was los ist. Nach einem kurzen Telefongespräch mit Seppi war klar, dass der Motor doch etwas mehr Zuwendung brauchte und ich die Zeit dazu nicht mehr hatte. Hannes Käsermann war unser Retter in der Not. Wir durften seinen schönen, unrestaurierten Topi Baujahr 1938 auf die grosse Fahrt mitnehmen. Einige kennen das Fahrzeug vielleicht noch vom Internationalen Topolinotreffen in Thun: Da stand dieser nämlich in der Mausefalle.
So sind wir am Samstagmorgen um 08:00 Uhr bei leichtem Regen in Adelboden losgefahren. In Faulensee trafen wir Mary und Kees und sind dann gemeinsam über den Brünig bis zum Verkehrshaus nach Luzern gefahren, wo uns der Co-Organisator Alain Felder in Empfang nahm. „Unser“ Topi machte seine Sache wunderbar, obwohl er über den Brünig schwer schuften musste. Irgendwann verabschiedete sich der Scheibenwischer und ich kann nur hoffen, dass wir von jetzt an nur noch schönes Wetter haben werden. Bis um 11.30 Uhr war die ganze Reisegruppe versammelt. Sogar einige Besucher liessen es sich nicht nehmen, uns für die weite Reise alles Gute zu wünschen. So auch unsere Clubmitglieder und so oft schon „Retter in der Not“ Ezio Casagrande, der uns eine süsse Überraschung für auf die Reise schenkte und unser Technik-Guru Sepp Scherer waren da. Nach einem kurzen Fahrerbriefing von Alain ging es pünktlich um 12:30 Uhr los. Alain führte uns über schöne Landstrassen nach Siebnen, wo wir unsere Autos in die Tiefgarage des Hotels Schäfli stellen und uns dem Apéro widmen konnten. Nach einem wunderbaren Abendessen und einem Schlummertrunk mit der Wirtin im fantastischen Weinkeller, ging der erste Tag zur Neige und wir fragen uns: kann man das noch topen?
Heinz Burn, 08. Juni 2024
Danke, dass wir so dabei sein können!
Sonnige (stimmt!) Grüsse aus Vilnius in Litauen 🇱🇹, Rolf